III.
EIN NACHHALTIGER UMGANG
MIT ENERGIE IM UNTERNEHMEN
Ein nachhaltiger Umgang mit Energie im Unternehmen kann in zwei Schritten erfolgen: Zuerst wird ein Energie-Audit durchgeführt, bevor der „Négawatt“-Ansatz angewandt wird.
1. Das Energie-Audit
Ein Energie-Audit kann für ein Industrieverfahren, eine bestimmte Aktivität oder ein ganzes Unternehmen durchgeführt werden. Es eignet sich auch für ein Geschäft, einen Friseursalon, ein Restaurant oder ein Büro. Im Rahmen dieses Audits werden der Energieverbrauch eines Unternehmens gründlich analysiert, das Potential für Energieeinsparungen identifiziert und ein Verbesserungsplan erstellt.
In Anbetracht der heutigen Energiepreise ist dieser Ansatz immer wichtiger für die Unternehmen, da sie dadurch Geld sparen können, indem sie ihre Ausgaben senken und gleichzeitig die Umwelt schonen.
Ein Energie-Audit findet in der Regel in vier Schritten statt:
- Messung des Energieverbrauchs.
- Identifizierung der erforderlichen Maßnahmen.
- Ausarbeitung eines Aktionsplans für die Umsetzung der Maßnahmen.
- Evaluation und Durchführung von Verbesserungen.
Jedes Unternehmen wählt aus den Verbesserungsvorschlägen seine unternehmenseigene Strategie aus, die von den Kosten der verschiedenen Verbesserungen und dem jeweiligen Nutzen abhängig sein wird. Dabei wird selbstverständlich die Strategie gewählt, die den größten Gewinn für die Umwelt aber auch für das Unternehmen mit sich bringt und die noch dazu finanziell tragbar ist.
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Die Unternehmen können auf zahlreiche Instrumente zurückgreifen, um ein Energie-Audit durchzuführen. Für diejenigen, die sich nicht alleine an dieses Audit heranwagen, stehen Entwicklungs- oder Beratungsbüros zur Verfügung, die diese Dienstleistungen anbieten. Dabei handelt es sich zwar um eine vergütete Dienstleistung, aber diese Ausgaben werden in der Regel schnell durch die erzielten Einsparungen ausgeglichen.
2. Den „Negawatt“-Ansatz einführen
Um den Energieverbrauch zu verringern, bietet sich der „Negawatt“-Ansatz an.
Der Negawatt-Ansatz:
- Weniger verbrauchen: den direkten Verbrauch und die graue Energie reduzieren.
- Besser verbrauchen: die energetische Leistung der Maschinen und Geräte erhöhen.
- Anders verbrauchen: erneuerbare Energien bevorzugen.
Hier einige Aktionsbeispiele:
2.1. Weniger verbrauchen
Den direkten Energieverbrauch drosseln
- Die Arbeiter des Unternehmens zu einer rationellen Energienutzung (REN) anspornen. Hierfür muss das Personal zu energiesparenden Verhaltensweisen angehalten werden (z.B.: das Licht ausschalten, wenn man den Raum verlässt, abends die Computer ausschalten usw.), durch Sensibilisierung, Information und Ausbildung.
- Für das Personal ein Praktikum in energiesparender Fahrweise veranstalten.
- Einen Mobilitätsplan erstellen, damit die Arbeiter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen können.
Den grauen Energieverbrauch drosseln
Ein Unternehmen kann seine Umweltauswirkungen, die durch den Verbrauch von grauer Energie entstehen, auf zwei Weisen senken:
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> Siehe Infoblatt (in Band 4):
„Die graue Energie“
- Es kann die Menge grauer Energie, die in seinen hergestellten Produkten und seinen Dienstleistungen enthalten ist, reduzieren. Hierzu muss es sich Gedanken darüber machen, wie in jeder Etappe des Produktionsverfahrens die graue Energie anhand der Wahl anderer Materialien und Verfahren reduziert werden kann. So kann ein Unternehmen sich zum Beispiel für die Herstellung hochwertiger und langlebiger Produkte entscheiden oder einen Kundendienst anbieten, der die von ihm verkauften Geräte repariert statt zum Kauf eines neuen Produkts aufzufordern usw.
- Es kann die Menge grauer Energie reduzieren, die in den Produkten steckt, die es einkauft, indem es recycelte oder lokale Rohstoffe wählt oder hochwertige und langlebige Produkte kauft.
2. 2. Besser verbrauchen
a. Den Energieverbrauch von Anlagen, Maschinen und Geräte reduzieren
- Beim Kauf einer neuen Anlage, einer neuen Maschine oder eines neuen Geräts darauf achten, dass ein energiesparendes Modell gewählt wird.
- Den Verbrauch der Geräte und Maschinen messen und die energieintensivsten ersetzen.
b. Den Energieverbrauch, der durch Wärmeverluste entsteht, reduzieren
- Die Isolierung von Gebäuden, Werkstätten und anderen Räumen verbessern (das Dach, die Mauern und den Boden isolieren, Doppelverglasung einsetzen, usw.).
- Die Warmwasserleitungen isolieren, um Wärmeverluste zu vermeiden.
- Unnötige Wärmeverluste verhindern (Türen und Fenster schließen, pro Stunde 10 Minuten lüften…).
c. Den Energie Verbrauch, der durch die Heizung entsteht, reduzieren
- Ein leistungsfähigeres Heizungssystem installieren (z.B.: Wärme-Kraft-Kopplung).
- Die Raumtemperaturen an die Bedürfnisse anpassen und entsprechend einstellen. Mit einem Grad weniger können bis zu 7% der Energierechnung gespart werden!
- Die Heizungsöfen jedes Jahr kontrollieren und warten lassen, um ihre Leistung zu steigern, und die Möglichkeiten prüfen, Mazout-Heizungen durch sparsamere (und umweltfreundlichere!) Modelle zu ersetzen.
d. Den Energieverbrauch der Beleuchtung reduzieren
- Die klassischen Glühbirnen oder Halogenlampen durch Energiesparlampen, LED oder Neonlampen ersetzen.
- Die unnötige Beleuchtung der Werkstätten, Lagerbereiche, Parkplätze und Büroräume vermeiden (Bewegungsdetektoren oder Zeitschalter installieren).
e. Den Energieverbrauch, der durch die Erwärmung von Wasser entsteht, reduzieren
- Sonnenkollektoren installieren.
- Drosselventile installieren.
f. Den Treibstoffverbrauch der Autos reduzieren
- Den Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge prüfen und sparsamere Lösungen suchen.
- Die Fahrzeuge warten und den Reifendruck prüfen, um den Treibstoffverbrauch zu senken.
3. Anders verbrauchen
- Einen Vertrag mit einem Lieferanten grüner Energie abschließen.
- Erneuerbare Energiequellen (Holz, Biomasse…) in Öfen, Heizkesseln und anderen Maschinen verwenden.
- Die Möglichkeit prüfen, im Produktionsprozess ein Wärmerückgewinnungssystem zu installieren.