Nachhaltigkeits-Handbuch

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I.
DIE UNTERNEHMEN
UND DAS KLIMA

1. Die Wirtschaftssektoren und der Ausstoß von Treibhausgasen

Seit der industriellen Revolution (1850) haben die industriellen Aktivitäten auf spektakuläre Weise zugenommen, was zur Folge hatte, dass auch die Treibhausgasausstöße entsprechend gestiegen sind.

Jeder Gewerbesektor ist für einen Teil dieser Treibhausgasausstöße verantwortlich. Hier ein weltweiter Gesamtüberblick :

  • Die Energieerzeugung verursacht 24% der Treibhausgasausstöße. Um Strom zu erzeugen, die Häuser und das Brauchwasser zu heizen sowie zum Kochen brauchen wir vor allem fossile Energien (Kohle, Erdöl, Heizöl, Erdgas).
  • Die Landwirtschaft und insbesondere die industriell betriebene Landwirtschaft sind für 17% der Treibhausgase verantwortlich. Durch die Bodenbearbeitung kommen die organischen Bodenteilchen mit der Luft in Kontakt, wodurch die Bakterien aktiviert und die organischen Teilchen in CO2 umgewandelt werden. Die Dünger aus der Petrochemie setzen Distickstoffmonoxyd frei. Die Zersetzung organischer Abfälle, die intensive Viehzucht und die Reisfelder setzen Methan frei.
  • Die Abholzung ist für 14% der Treibhausgasausstöße verantwortlich. Jedes Jahr werden etwa 15 Millionen Hektar Regenwald zerstört. Das CO2, das die Bäume während ihres Wachstums gebunden haben, wird dadurch freigesetzt. Jährlich werden 8 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt.
  • Der Transport von Personen, von Rohstoffen und von Gütern in der ganzen Welt verursacht 14% der Treibhausgasausstöße (5 Milliarden Tonnen CO2). Die Transportmittel mit dem größten Ausstoß sind das Flugzeug, gefolgt vom Auto und dem Bus.
Mehr Infos?

> Siehe Infoblatt (in Band 4)
„Der Personen- und Gütertransport“

  • In den Gebäuden wird sehr viel Energie verbraucht. Die Bewohner heizen und verbrauchen Strom, wodurch 8% der Treibhausgasausstöße entstehen. Daher ist es wichtig, die Gebäude gut zu isolieren und ökologische Bautechniken zu verwenden.

Ein Überblick für die Wallonische Region :

 

2. Welche Unternehmensbereiche haben den größten Einfluss?

Alle Aktivitäten eines Unternehmens haben einen Einfluss auf das Klima. So auch der Einkauf von Rohstoffen, die Produktionsverfahren für die Verarbeitung der Rohstoffe in Fertigprodukte, der Vertrieb oder die Gewährleistung des ordnungsgemäßen Betriebs.

Generell gilt, dass je größer ein Unternehmen ist, desto größer auch sein Einfluss auf das Klima ist. Aber auch kleine Graphikbüros oder ein Friseursalon können zur Klimaverbesserung beitragen, wenn sie kluge Entscheidungen treffen.

Die Treibhausgase eines Unternehmens stammen meistens aus zwei Bereichen:

  • Die Emissionen durch den Energieverbrauch. Es handelt sich um den Direktverbrauch (Herstellungsverfahren, Maschinen und Geräte, Fahrzeuge, Triebfahrzeuge, Heizung, Beleuchtung, Warentransport, …) oder den indirekten Verbrauch (die graue Energie in den Rohstoffen, im Zubehör, in den Maschinen und Geräten, in den Fahrzeugen, …).
  • Die Emissionen aus anderen Posten. Je nach dem Gewerbezweig des Unternehmens produziert es mehr oder weniger Treibhausgase. Daher ist es notwendig, die wichtigsten Emissionsquellen im Rahmen der Aktivitäten eines Unternehmens zu identifizieren. Nur so können sie vermieden oder verringert werden.

Hier einige Beispiele von Treibhausgasquellen in einem Unternehmen:

1. Rohstoffe enthalten graue Energie:

Diese Energie wird graue Energie genannt, weil sie in den Herstellungsverfahren versteckt ist. Ein Rohstoff ist daher schon ab seiner Herstellung für einen gewissen Anteil der Treibhausgase verantwortlich. Hier einige Beispiele :

Diese Tabelle zeigt, wie hoch die Klimakosten sind, die in der Herstellung der Rohstoffe stecken.

Mehr Infos?

> Siehe Infoblatt (in Band 4):
„Die graue Energie“

Zwei gegenübergestellte Beispiele sind der Zement und das Holz. Wenn eine Tonne Nutzholz anstelle von einer Tonne Zement verwendet wird, können zwei Mal so viele Einsparungen gemacht werden. Erstens entstehen bei der Herstellung von Zement mehr Treibhausgase als bei der Herstellung von Holz. Zweitens bindet das Holz das Kohlendioxyd während seiner ganzen Lebensdauer (1 Tonne Holz bindet etwa 0,5 Tonnen CO2-Äquivalent). Ein Holzgebäude ist daher eine sog. „CO2-Senke“. Seine Vorteile nehmen zu, wenn das Holz aus europäischen Wäldern oder der nachhaltigen Forstwirtschaft stammt (wo für jeden gefällten Baum ein neuer Baum gepflanzt wird).

An dieser Stelle sind auch die gewaltigen Vorteile für das Klima zu erwähnen, wenn wir recycelte Stoffe verwenden.

2. Die Ausrüstung und die Herstellungsverfahren

Wir haben bereits erwähnt, dass jedes Gerät, jede Maschine, jedes Werkzeug und jedes Verfahren einen Einfluss auf die Umwelt hat. Insbesondere müssen wir jedoch die Kühlsysteme, Gefriersysteme oder Klimasysteme sowie Sprühdosen und Schaumkunststoffe aufspüren, die Fluorgase enthalten, die besonders kräftige Treibhausgase sind.

Bestimmte Herstellungsverfahren verursachen chemische Reaktionen, die Treibhausgase freisetzen, oder verwenden Herstellungshilfsstoffe, die Treibhausgase enthalten (zum Beispiel: bestimmte Lösungsmittel).

3. Der Güter- und Personentransport
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> Siehe Infoblatt (in Band 4)
„Der Personen- und Gütertransport“

> Siehe (Band 2)
« Energie »

 

Über diesen Aspekt sind nähere Informationen im Infoblatt über den Personen- und Gütertransport enthalten.

4. Aktionen, die das Unternehmenspersonal ausführen kann

 

Das Personal kann dazu beitragen, den Energieverbrauch im Unternehmen zu senken, wenn es energiesparende Verhaltensweisen an den Tag legt und seine Transportgewohnheiten überdenkt, wobei aber noch viele andere Anwendungen möglich sind und die Kreativität aller Personalmitglieder gefragt ist.