Nachhaltigkeits-Handbuch

poumons

III.
EINFLÜSSE
DER UMWELTFAKTOREN
AUF UNSERE GESUNDHEIT

Wie wir bereits erwähnt haben, bestimmen zahlreiche Faktoren die Gesundheit des Menschen und bleibt es heute schwierig, den direkten Zusammenhang zwischen einem Umweltfaktor und einer bestimmten Krankheit herzustellen.

Dieser Zusammenhang ist jedoch zweifellos vorhanden und man weiß heute, dass die Umwelt ein Faktor ist, der das Abwehrsystem des Körpers (das Immunsystem) generell schwächen kann und für die Entstehung, die Entwicklung oder die Verschlimmerung von Krankheiten verantwortlich sein kann.

1. Kreislauferkrankungen

Kreislauferkrankungen sind in Belgien die erste Todesursache. Bluthochdruck, Cholesterinüberschuss und Rauchen sind die Hauptrisikofaktoren für Kreislauferkrankungen. Damit zusammen hängen Faktoren wie Fettleibigkeit, mangelnde sportliche Betätigung und eine zu fettige und/oder salzhaltige Ernährung. Die Luftverschmutzung (Kohlenmonoxid (CO), Fein- und Feinspartikel, Ozon usw.) beeinträchtigt ebenfalls das Kreislaufsystem. Auch Lärm kann ständige Herz-Kreislauf-Beschwerden bei empfindlichen Personen hervorrufen, die über längere Zeit hohen Lärmbelastungen ausgesetzt sind.

2. Krebserkrankungen

Krebserkrankungen stehen an zweiter Stelle der Todesursachen in Belgien. Seit mehreren Jahrzehnten schon beobachtet man in Europa jedes Jahr einen Anstieg der neuen Krebserkrankungen. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, wird zwar durch mehrere Faktoren bedingt, hängt aber insbesondere von den Lebensgewohnheiten ab (Rauchen, Alkohol, Ernährung, …). Dabei spielen auch die Umweltfaktoren eine Rolle. Die größte Belastungsquelle liegt in den Nahrungsmitteln, der Luft, den Strahlungen und den Aufnahmewegen in den Körper (Aufnahme durch Verschlucken, Einatmen und Kontakt).

3. Atemwegerkrankungen wie zum Beispiel Asthma

Auch wenn der Anteil der durch Atemwegerkrankungen in Belgien verursachten Todesfälle zurückgegangen ist, stellen sie immer noch ein großes Problem für die Volksgesundheit dar, insbesondere bei den chronischen Atemwegerkrankungen, wie zum Beispiel Bronchitis, Kurzatmigkeit und Asthma. Diese Krankheiten werden vor allem durch Rauchen, die Innenraumluftverschmutzung und externe Luftverunreinigung sowie die Belastungen am Arbeitsplatz beeinflusst. Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2004 haben 4,3% der belgischen Bevölkerung angegeben, an Asthma zu leiden.

4. Allergien

Bei Allergien reagiert eine Person besonders empfindlich auf bestimmte Stoffe, die andere Personen meist besser vertragen. Das ist die Folge eines übertriebenen Schutzes gegenüber einem körperexternen Stoff, der Allergen genannt wird. Zu den Anzeichen der Atemwegallergien gehören Nasenschleimhautentzündung (Nasenlaufen, verstopfte Nase, Niesen), Husten und Asthma (Atemnot mit pfeifenden Atemgeräuschen). Dazu gehört zum Beispiel Heuschnupfen. Die bekanntesten Allergien werden durch Wechselwirkungen zwischen erblichen Faktoren und der Umwelt verursacht. Sie haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verbreitet. Eigentlich kann man sagen, dass sie sich alle zehn Jahre verdoppelt haben.
In Europa sind diese Erkrankungen vor allem dort verbreitet, wo der westliche Lebensstil und günstige sozioökonomische Lebensbedingungen herrschen. Das erklärt sich dadurch, dass die Kinder, die in einem übermäßig geschützten Umfeld aufwachsen, nicht mehr gegen die Stoffe, die Allergien verursachen können, immunisiert werden.

5. Umweltsensibilität

Unter diesem Begriff sind zahlreiche Symptome vereint, wie zum Beispiel Müdigkeit, Krankheiten, Übelkeit, Schwindelgefühl, Konzentrationsmangel, Gedächtnisverlust usw. Diese Symptome beziehen sich aber nicht nur auf die Umweltsensibilität, sondern gehören auch zum Krankheitsbild anderer Leiden, was ihre Zuweisung zu einem bestimmten Umweltfaktor erschwert.
Die Umweltsensibilität tritt auf, wenn Personen empfindlich auf Stoffe oder Faktoren ihres Alltags reagieren, deren Mengen weit unter dem liegen, was für die durchschnittlichen Menschen akzeptabel zu sein scheint.

6. Andere Krankheiten durch Umweltfaktoren: