Nachhaltigkeits-Handbuch

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Die Innenluftverschmutzung

I.
Worum geht es?

Die Europäer verbringen im Durchschnitt 90% ihrer Zeit in Innenräumen. Ältere Personen, Kranke und Kinder halten sich häufig fast ausschließlich innen auf. Dabei ist der Mensch heutzutage gerade in verschlossenen Innenräumen der Luftverschmutzung ausgesetzt, ob zu Hause, in der Schule, im Büro, in einem Fahrzeug oder in einem Sportsaal.

Denn die Innenluft kann viele gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, die mal in verschwindend kleinen und mal in großen Mengen vorhanden sind. Diese Stoffe sammeln sich an und vermischen sich untereinander.

Die „Innenluft“ ist die Luft, die sich in Innenräumen befindet, die fortwährend besetzt sind. Dazu gehören:

  • Häuser und Wohnungen,
  • Arbeitsräume und Schulen,
  • Innenräume von Fahrzeugen wie zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel.

Diese Stoffe stammen aus verschiedenen Quellen: Außenluft, Mikroorganismen, Zigarettenrauch, Heizung oder auch viele Produkte, die wir im Alltag brauchen, Möbel und Bodenbelag.

Folgende Schadstoffe sind am häufigsten in Innenräumen anzutreffen:

  • Kohlenmonoxid (CO),
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOC),
  • Stickstoffoxide (NOx),
  • Radon (Rn),
  • Blei (Pb),
  • Asbest,
  • Schimmel,
  • Milben

andere Allergene, die von Pflanzen und Haustieren eingeschleppt werden.

II.
Die Folgen
der Innenluftverschmutzung
für die Gesundheit

Die Innenluftschadstoffe werden eingeatmet oder über die Haut aufgenommen. Weil wir den Großteil unserer Zeit innen verbringen, sind wir eigentlich ständig diesen Schadstoffen ausgesetzt. Ihre Gegenwart in der Luft im Haus ist einer der Hauptgründe, weshalb die Allergiefälle vor allem bei den Kindern so drastisch gestiegen sind. Das Risiko für unsere Gesundheit ist deshalb sehr groß.

  • Die kurzfristigen Auswirkungen auf unsere Gesundheit machen sich hauptsächlich im Atmungssystem bemerkbar (Husten, Asthma, Atemwegerkrankungen…).
  • Bestimmte Schadstoffe können Irritationen der Haut, der Nase, des Halses oder der Augen, Unbehaglichkeit, Schläfrigkeit, Übelkeit, Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen… verursachen.
  • Andere wiederum sind verantwortlich für schlimmere Krankheiten: Ekzem, Allergien, Asthma, Gleichgewichtsstörungen, Verdauungsstörungen, Leberbeschwerden…
  • Bestimmte Schadstoffe wie zum Beispiel Benzol, das mit dem Zigarettenrauch freigesetzt wird, sind krebserregend.
  • Noch andere beeinträchtigen die Fruchtbarkeit oder schaden dem Fötus.

III.
Die Gründe
der Innenluftverschmutzung

Die Menge der vorhandenen Schadstoffe in der Innenluft variiert von einem Gebäude zum anderen oder selbst von einem Raum zum anderen. Die Schadstoffe stammen aus der Außenluft oder von unseren täglichen Aktivitäten. Hier einige Beispiele über die geläufigsten Auslöser für die Innenluftverschmutzung:

  • Anstreichen, Verwendung von Lösungsmitteln und Insektenvertilgungsmittel… sind Aktivitäten, bei denen Schadstoffe die Luft in Innenräumen verunreinigen. In diesen Fällen muss ausgiebig gelüftet werden.
  • Beim Kochen und Heizen werden bei der Verbrennung verschiedene mehr oder weniger gefährliche Stoffe freigesetzt, wie zum Beispiel das berüchtigte Kohlenmonoxid (CO) und andere schädliche Stoffe wie zum Beispiel Kohlendioxid (CO2), Stockstoffoxide (NOx), Schwefeloxid (SO2), flüchtige organische Verbindungen (VOC).
  • Wasserdampf kann Feuchtigkeit verursachen und in Kombination mit schlecht belüfteten Räumen die Ausbreitung unzähliger Mikroorganismen fördern (Pilze, Schimmel, Milben…).
  • Wer innen raucht, trägt auch zur Verbreitung von Schadstoffen bei. Selbst wer nicht raucht, ist diesem Rauch ausgesetzt.
  • Viele Produkte, Materialien und Ausrüstungen im Haushalt setzen gefährliche Stoffe frei. Diese Stoffe befinden sich in Reinigungsprodukten, Wachsen, Parfums, Kosmetikprodukten, Farben, Leimen, Kunststoffteilen, Spanholzmöbel, Isolierstoffen, Textilien, Elektrogeräten, Bodenbelägen. Sie werden eingesetzt, um die Bestandteile aufzulösen oder zu binden, die Wirksamkeit oder die Feuerfestigkeit zu verbessern. Diese Stoffe sind besonders flüchtig und verdunsten deshalb schnell, sobald sie angewendet werden, trocknen oder wenn die Produkte, Materialien und Ausrüstungen installiert werden.
  • Bestimmte natürliche Stoffe setzen sich aus dem Boden frei, (wie zum Beispiel Radon), oder sind im Baumaterial enthalten (wie zum Beispiel Asbest).
  • Die Innenluftverschmutzung wird durch unzureichende Belüftung oder Feuchtigkeit noch verstärkt. Gut isolierte Türen und Fenster verhindern den Luftaustausch zwischen der Außen- und der Innenluft. Die Innenluftschadstoffe sind gefangen und sammeln sich an. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig (mindestens 1 Stunden pro Tag in einem Haus) die Fenster zu öffnen und zu lüften.

 

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