Nachhaltigkeits-Handbuch

micro-pollution

Die Mikroverunreinigung

Die Mikroschadstoffe sind in zwei Kategorien aufgeteilt: die Metallelemente und die organischen Mikroschadstoffe

I.
DIE Metallelemente

Besser bekannt unter der Bezeichnung „Schwermetalle“ umfasst diese Kategorie folgende Schadstoffe:

  • Die Schwermetalle sind Metalle mit einer Dichte von über 4,5 g/cm3.
  • Die Metall-Spurenelemente, wie zum Beispiel Zink oder die Metalloide (u.a. Arsen), sind für die Umwelt und die menschliche Gesundheit schädlich.

Sie kommen auf natürliche Weise im Boden, im Wasser und in der Luft in sehr kleinen Mengen vor. Bestimmte menschliche Aktivitäten (Verbrennung von Kohle, Erdöl und Abfällen sowie bestimmte Industrieverfahren) setzen große Mengen davon frei.

Sie werden meistens als Feinteilchen PM2,5 eingestuft, mit Ausnahme von Quecksilber, das hauptsächlich gasförmig ist. Ein Teil der luftschwebenden Schwermetalle fällt in der Nähe ihrer Emissionsquelle nieder, ein anderer Teil kann mit den Luftströmungen weit weg getragen werden.

Weshalb sind die Metallelemente gefährlich?

Sie können das biologische Gleichgewicht stören:

  • Die Vögel und Säugetiere leiden insbesondere in den versäuerten Lebensräumen an Fruchtbarkeitsproblemen, nachdem sie stark durch Schwermetalle belastet wurden, die sich in ihren Beutetieren befinden;
  • Die pflanzlichen Ökosysteme und vor allem die Wälder werden durch die Anhäufung von Schwermetallen belastet.

Die toxikologischen Auswirkungen der Mikroschadstoffe hängen ab von:

  • ihrer chemischen Form (für die toxischen Metalle),
  • ihrer Konzentration,
  • vom Umweltkontext,
  • der möglichen Übertragung auf die Lebewesen. In der Tat steht der Einfluss der Mikroschadstoffe auf die menschliche Gesundheit heute im Mittelpunkt der Bedenken. Viele Metalle gelangen über zwei Wege in unseren Körper, einerseits weil wir sie einatmen und andererseits weil wir sie mit unseren Nahrungsmitteln verschlucken.

Bestimmte Metalle, wie zum Beispiel Zink und Kupfer, sind zwar für uns lebensnotwendig, können aber auch gesundheitsschädlich sein, wenn sie in zu großen Mengen eingenommen werden. Andere sind es bereits in winzig kleinen Mengen. Sie schädigen das Nervensystem, die Blutgefäße, die Leber und die Nieren. Andere wiederum sind krebserregend.

Bestimmte Schwermetalle sammeln sich auch in der Nahrungsmittelkette an. In der Nähe von bestimmten Industrien verschmutzen Metallablagerungen den Boden und können so von den Pflanzen aufgenommen werden, die anschließend vom Menschen oder dem Zuchtvieh verzehrt werden.

Herkunft der Metallelemente

Die Zusammensetzung der Wallonischen Industrielandschaft, die seit jeher auf dem Eisenhüttensektor beruht, erklärt, weshalb der Industriesektor in der Wallonischen Region der hauptverantwortliche Sektor für den Ausstoß von Schwermetallen und toxischen Metallen ist.

II.
Die organischen
Mikroschadstoffe

Die organischen Verbindungen setzen sich vor allem aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen zusammen. In der Natur gibt es Tausende davon, die entweder natürlich oder durch menschliche Aktivitäten entstanden sind.

Die organischen Mikroschadstoffe sind Schadstoffe, die selbst in sehr kleinen Mengen in der Luft bedeutende Auswirkungen auf die Umwelt und/oder die menschliche Gesundheit haben können.

Derzeit stehen vor allem folgende Mikroschadstoffe im Mittelpunkt:

  • Benzol und die anverwandten Stoffe;
  • die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die bei bestimmten Verbrennungsprozessen entstehen.
  • die persistente organische Schadstoffe (POP): extrem stabile und in der Natur langlebige Schadstoffe.

Weshalb sind die organischen Mikroschadstoffe gefährlich?

  • Benzol ist als stark krebserregender Stoff bekannt.
  • Die PAK (die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe) enthalten hoch krebserregende Verbindungen, wie insbesondere Benzo-(a)-Pyren.
  • Die POPhaben, sobald sie sich in der Natur befinden, folgende Auswirkungen:
    • Sie halten der Zersetzung viele Jahre lang stand;
    • Sie verbreiten sich durch die Luftströmungen weit über die Grenzen hinaus aus;
    • Sie sammeln sich in den aquatischen oder terrestrischen Ökosystemen an, da sie sich einfach im Fettgewebe der Lebewesen, (auch dem des Menschen), festsetzen können. Sie erreichen dadurch sehr hohe Konzentrationswerte an der Spitze der Nahrungsmittelkette.
    • Sie sind außerordentlich toxisch (krebserregend, erbgutverändernd, verursacht Störungen des Hormonsystems) für den Menschen, die Flora und die Fauna und können sowohl in unmittelbarer Nähe wie auch in großer Entfernung von ihrem Ausstoßungsort schädlich sein.

Die Quellen der organischen Mikroschadstoffe

Benzol ist auf natürliche Weise im Roherdöl und in den Flüssigprodukten, die aus Erdgas gewonnen werden, enthalten. Es wird in die Natur freigesetzt:

  • bei der Verbrennung von Erdölprodukten;
  • durch Verdunstung bei der Lagerung, beim Umfüllen oder bei der Handhabung;
  • bei der unvollständigen Verbrennung von Benzin oder Holz;
  • in der Chemieindustrie in der Form von Schäumen, Lösungsmitteln, Pestiziden, Reinigungsmitteln;
  • in der Eisenhüttenindustrie.

In Europa ist vor allem der Straßenverkehr für die Emission von Benzol verantwortlich. Die stärksten Konzentrationen werden in den Stadtgebieten und auch in bestimmten Gewerbegebieten gemessen, wo sich Unternehmen mit hohem Benzol-Ausstoß niedergelassen haben.

Die PAK, die sich in der Luft befinden, werden hauptsächlich im Rahmen der menschlichen Aktivitäten freigesetzt, wie insbesondere die Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder von Biomasse.
Vor allem der Industrie- und Wohnungssektor stoßen in der Wallonischen Region PAK aus. Im Transportwesen verursachen auch die Dieselmotoren PAK.

Die POP werden hauptsächlich bei menschlichen Aktivitäten in die Natur freigesetzt oder ausgestoßen. Man findet sie heute in weiten Regionen der Welt (auch dort, wo sie nie direkt verwendet wurden) und manche sogar in der ganzen Welt.

Die Dioxine und die Furane sind zwei Familien von besonders schädlichen Stoffen, die vor allem in thermischen Prozessen, bei denen organische Stoffe und Chlor eingesetzt werden, ausgestoßen werden. Die Abfallverbrennung, die Verbrennung von Biomasse in privaten Öfen und Heizungen, die Herstellung von Zellstoff mithilfe von Chlor als Bleichmittel und bestimmte thermische Prozesse in der Metallindustrie sind die wichtigsten Dioxin-Quellen.