IV.
LÖSUNGSANSÄTZE
FÜR EINEN NACHHALTIGEN UMGANG
MIT GEFÄHRLICHEN STOFFEN
1. Das Kennzeichnungsetikett lesen
In unserem Alltag benutzen wir zahlreiche Produkte, die gefährliche Stoffe enthalten. Dabei handelt es sich z.B. um Reinigungsprodukte, Farben, Lösungsmittel, Motorenöle usw.
Vor dem Gebrauch eines solchen Produkts, wird empfohlen, das Kennzeichnungsetikett aufmerksam zu lesen. Darauf sind folgende Informationen enthalten:
Mehr Infos?
> Siehe INFOBLATT (in Band 4):
Die Kennzeichnung gefährlicher Produkte
• Der Name des Produktes und ggf. dessen Zusammenstellung
• Ein oder mehrere Gefahrenpiktogramm(e), die auf die Gefahren für die Gesundheit und die Umwelt hinweisen.
• Die Gefahrenhinweise (H-Sätze) weisen auf die Gefahren des Produktes hin, wie z.B. „Verursacht schwere Augenreizung“, „Schädlich für Wasserorganismen“, „Giftig beim Verschlucken“,
• Die Sicherheitshinweise (P-Sätze) weisen auf die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen hin, die für die Verwendung oder Lagerung eines Produktes zu ergreifen sind, wie z.B. die Empfehlung, Handschuhe oder Schutzbrillen zu tragen, das Produkt nicht mit einem anderen Produkt zu mischen oder es außer Reichweite von Kindern aufzubewahren.
• Die Gebrauchsanleitung informiert über die richtige Anwendung und Dosierung des Produkts.
• Die Anschrift des Herstellers oder des Lieferanten.
2.1. Gefährliche Stoffe meiden
• Auf den Kauf gefährlicher Stoffe verzichten. Vor dem Kauf eines Produkts, sollten man sich die Frage stellen, ob man es wirklich braucht. Viele in der Werbung gepriesene Produkte sind unnötig. Darauf kann man leicht verzichten. Das ist zum Beispiel der Fall für synthetischen Raumduft, der nicht nötig ist, wenn man die Wohnung regelmäßig lüftet, oder gewisse Reinigungsmittel, die durch Kernseife ersetzt werden können.
• Gefährliche Produkte durch weniger gefährliche Produkte ersetzen. Vor dem Kauf eines Produkts sollte man sich informieren und die Etiketten im Geschäft vergleichen, um umweltfreundliche Produkte zu wählen. Herkömmliche Anstrichfarben können auch durch wasserlösliche Farben ersetzt werden, die weniger Lösungsmittel enthalten. Außerdem vermeidet man mit Grundlacken auf Wasserbasis den Gebrauch von White Spirit für die Reinigung der Pinsel und Hände.
• Ökologische Alternativen und zurück zu Großmutters Hausmitteln. Im Internet kann man heutzutage zahlreiche Rezepte finden, um Kosmetika und Reinigungsprodukte mit natürlichen Zutaten selbst herzustellen. Manche Vereinigungen veranstalten sogar Handwerksmärkte, auf denen in Workshops alternative Produkte hergestellt werden können. Großmutters Hausmittel sind da häufig eine gute Inspirationsquelle. Essig ist zum Beispiel ein kräftiger natürlicher Entkalker, mit dem man den Kauf zahlreicher Reinigungsprodukte vermeiden kann.
3. Vorsichtiger Umgang mit gefährlichen Produkten
• Gebrauchsanweisungen und Dosierungen einhalten. Wenn man die Gebrauchsanweisung sowie die Sicherheitshinweise auf dem Etikett des Produktes aufmerksam liest, kann man gleichzeitig die erforderlichen Schutzausrüstung besorgen wie z.B. Handschuhe, Schutzbrillen, Mundschutz, … Im Allgemeinen werden die angegebenen Dosierungen bereits sehr großzügig eingeschätzt. Daher ist es wichtig, diese nicht zu überschreiten. Das Produkt soll nur zu dem angegebenen Zweck verwendet werden. Manche Reinigungsprodukte müssen mit Wasser gemischt werden, um wirksam zu sein. Daher macht es keinen Sinn, sie direkt auf einen Fleck anzuwenden. Nach dem Gebrauch gefährlicher Produkte, sollte der Raum ausgiebig gelüftet werden.
• Die Produkte sollten in ihrer Originalverpackung an einem angemessenen und sicheren Ort aufbewahrt werden, um Unfälle wie z.B. das Verschlucken des Produktes durch ein Kind zu vermeiden.
• Gefährliche Produkte dürfen nicht miteinander gemischt werden.
• Die Produktreste müssen zum „Altstoffdepot“, damit sie dort richtig und umweltfreundlich entsorgt oder wiederverwertet werden.
4. Nachhaltigkeits-Tipps für den Alltag
- Ich vermeide synthetische Produkte (Kosmetika, Haarpflege, Shampoo…) und bevorzuge natürliche Produkte.
- Parfum trage ich nicht auf der Haut, sondern lieber auf der Kleidung.
- Ich bevorzuge ökologische und biologisch abbaubare Reinigungsprodukte und natürliche Heilmittel.
- Ich vermeide synthetischen Raumduft und Räucherstäbchen. Zur Verbesserung der Raumluft lüfte ich regelmäßig.
- Beim Frisör bevorzuge ich umweltfreundliche Haarfärbemittel. Das ist besser für meine Gesundheit und die meines Frisörs.
- Ich verwende umweltfreundliches Büromaterial: wasserlösliche Stifte, Korrekturflüssigkeit… (ohne synthetische Lösungsmittel); ungebleichtes Papier usw.
- Für mein Schlafzimmer wähle ich umweltfreundliche und wasserlösliche Anstrichfarben (ohne synthetische Lösungsmittel).
- Im Haus und im Garten verwende ich keine Schädlingsbekämpfungsmittel.
- Ich bemühe mich, die Etiketten auf den Produkten zu lesen.
- Ich lüfte regelmäßig das Haus (täglich mindestens 10 Minuten), um die interne Verschmutzung zu vermeiden.
– Für zusätzliche Informationen über die gefährlichen Stoffe und umweltfreundlichen Alternativen veröffentlicht das Öko-Konsum Netzwerk Themenblätter (abrufbar auf der Webseite: www.ecoconso.be) und bietet eine telefonische Helpline unter der Rufnummer 071/300.301 an.
– Giftnotrufzentrale, wenn gefährliche Stoffe eingeatmet oder verschluckt wurden: 070/245.245.
– Inter-Environnement Wallonie (IEW)
– Stiftung für Allergieprävention (Fondation pour la prévention des allergies): 02/511.67.61
Weitere Ansätze zur Vertiefung dieser Thematik werden auf der Webseite, die das Handbuch ergänzt, vorgeschlagen (und regelmäßig aktualisiert): www.nachhaltigkeits-handbuch.be