Transportmittel und Klima
Der Personen- und Gütertransport ist für einen Großteil der THG-Emissionen weltweit verantwortlich. Durch die Globalisierung sind die Produktionsschritte aufgeteilt und durch die ganze Welt verstreut worden. Manche Länder haben sich im Abbau von Rohstoffen spezialisiert, andere wiederum in deren Verarbeitung, um aus den Rohstoffen Konsumgüter herzustellen. Diese Verteilung über den ganzen Globus ist der Grund für unzählige Transporte mit dem Schiff, Flugzeug oder LKW. Bestimmte Produkte sind bereits mehrmals um die Welt gereist, bevor sie den Weg in unsere Unternehmen und Geschäfte gefunden haben.
Auch die Menschen reisen immer öfter. Ob sie sich zu ihrem Arbeitsplatz begeben oder Kunden besuchen, auf Dienstreise gehen, die Angestellten machen immer mehr Kilometer.
Abgesehen von den beruflichen Reisen betrifft die Mobilität uns alle in allen anderen Bereichen des Lebens: Schule, Sportclub, Familie und Freunde, Shopping, Wochenende auf dem Land oder Citytrip, Urlaub auf entlegenen Stränden…
Immer wieder wird Treibstoff gebraucht (Benzin, Diesel, Kerosin…), der hauptsächlich aus fossilen Energien gewonnen wird. Bei seiner Verbrennung entsteht CO2. Der Transportsektor produziert 14% aller Treibhausgasemissionen. In folgender Tabelle wird der Anteil der Emissionen für verschiedene Transportmittel angegeben.
I.
Der Personenverkehr
Der Verkehr wiegt also schwer in der Emissions-Bilanz der THG für Personen. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle: Die Anzahl der hinterlegten Kilometer steigt ständig an, wobei wir immer mehr auf Transportmittel zurückgreifen, die viele THG ausstoßen (wie insbesondere das Flugzeug).
Aufgepasst, denn diese Schätzungen hängen von den zurückgelegten Kilometern ab, von der Tatsache, ob es eine einfache oder eine Hin- und Rückfahrt ist usw. Wir empfehlen deshalb, eine persönliche Berechnung auf der Webseite von ADEME auszuführen, wo zwei einfache Hilfsmittel zur Verfügung stehen:
- Der Rechner für den Vergleich von ökologischen Verkehrsmitteln vergleicht für kurze Strecken, die täglich hinterlegt werden, zwei Verkehrsmittel und deren jährliche Kosten in Geld, Treibhausgas und Treibstoffverbrauch:
> www.ademe.fr/calculette-eco-deplacements - Der Vergleich von ökologischen Verkehrsmitteln erlaubt es, für alle Entfernungen, die hauptsächlichen Verkehrsmittel hinsichtlich des Treibhauseffekts und dem Treibstoffverbrauch zu vergleichen:
> www.ademe.fr/eco-comparateur
Der Individualverkehr ist für über die Hälfte der Treibhausgasausstöße des Transportsektors verantwortlich. Wir müssen dringend den Einfluss unseres Verkehrs auf das Klima reduzieren, auch ohne auf neue Technologien zu warten, um zu handeln!
Jeder Strecke ihr Verkehrsmittel. Hier ein allgemeiner Überblick über die empfohlenen Verkehrsmittel:
- Kleine Strecken in der Stadt, legt man besser zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Skates usw., (die kein CO2 ausstoßen und in der Stadt sicherlich die geeignetsten Verkehrsmittel sind) oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug, Bus, Straßenbahn, U-Bahn) zurück.
- Wenn es ohne Auto nicht geht (keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, abends…), kann man nach Mitfahrgelegenheiten suchen oder Carsharing in Anspruch nehmen.
- Längere Strecken (mehrere hundert Kilometer) erledigt man besser mit der Bahn.
- Flugzeuge sollte man nur für sehr lange Strecken oder unerlässliche Reisen nutzen (wenn möglich weniger als ein Mal pro Jahr).
- Für den Urlaub kann man die Anreise per Bahn mit einer Autovermietung vor Ort verbinden.
II.
Der Güterverkehr
Zwei Phänomene sind dafür verantwortlich, dass der Transport in der Industrie einen so hohen Stellenrang einnimmt: immer mehr Güter werden über immer längere Strecken transportiert.
Dank der Globalisierung kaufen die Unternehmen die benötigten Stoffe dort ein, wo sie am billigsten sind. So kommt es, dass die Stoffe, die für die Herstellung eines Produkts notwendig sind, aus allen Teilen der Welt stammen. Je mehr Kilometer eine Ware zurücklegt, desto größer ist ihr Einfluss auf die Klimaerwärmung.
Zwischen den Transportmitteln (Zug, LKW, Flugzeug…) bestehen jedoch große Unterschiede hinsichtlich der Emissionen pro Kilometer.
Nachstehend berechnen wir die Emissionen beim Transport von einer Tonne Früchte je nach der zurückgelegten Entfernung und des Transportmittels bis zum Verteiler:
Ein weiteres Beispiel:
Eine Tonne Post Paris-Nizza,
- mit dem Nachtzug produziert 2 kg CO2-Äquivalent,
- mit dem LKW produziert ungefähr 20 kg,
- mit dem Flugzeug (Chronopost oder ähnliches) produziert 550 kg (d.h. 250 Mal mehr als mit der Bahn!).
Alles, was mit dem Flugzeug befördert wird, verursacht weitaus mehr Emissionen als mit allen anderen Transportmitteln, was aber nicht bedeuten soll, dass der LKW (oder in bestimmten europäischen Ländern selbst den Zug) als “ökologisch wünschenswert” zu betrachten ist!
Ein Unternehmen, das seinen Einfluss auf die Klimaerwärmung durch den Transport verringern möchte, muss folglich folgende Ansätze übernehmen:
- Kurze Strecken bevorzugen. Beim Einkauf der Waren muss das Unternehmen ihre Herkunft prüfen und die Ware bevorzugen, insofern dies möglich ist, die aus der gleichen Region wie das Unternehmen stammt, oder aber die Ware, die am wenigsten Kilometer zurückgelegt hat.
- Ökologische Transportmittel fördern. Für den Transport der Waren zum Unternehmen oder der Produkte des Unternehmens zu den Kunden wählt das Unternehmen insofern möglich das umweltfreundlichste Transportmittel aus.
- Den Standort des Unternehmens gut wählen. Bei der Wahl des Unternehmensstandortes achtet die Unternehmensleitung darauf, sich in der Nähe ihrer Kunden niederzulassen. Das ist offensichtlich für alle Dienstleistungen und Geschäfte, die sich viel zu oft am Stadtrand und nicht in den Stadtzentren niederlassen. Für größere Unternehmen kann eine Standortwahl in der Nähe von Verkehrszweigen (Bahnhof, Hafen, Autobahn) zu Transporteinsparungen führen.
- Einen Mobilitätsplan erstellen, mit dem die vorhandenen Transportmittel sowie die Strecken für den Waren- und Personenverkehr optimiert werden können.
Schon ein einziger Faktor, hier der Warenverkehr, muss bereits wohl überlegt sein, um die Emissionen eines Unternehmens senken zu können. Wie würde wohl das Ergebnis aussehen, wenn man diese Überlegungen auch für die anderen Faktoren anstrengen würde?
III.
Die Mobilitätspläne
Die Mobilitätspläne bieten eine Grundlage für Überlegungen über die Beförderung und den Transport in einem Unternehmen sowie für die Einführung von Lösungsansätzen, um den Energieverbrauch zu senken.
Die Umsetzung eines Mobilitätsplans erfolgt in mehreren Schritten:
- Analyse der Fahrten und aktuelle Zugänglichkeit des Unternehmens,
- Ausarbeitung eines Aktionsplans, um die Fahrten zu optimieren und zu verringern,
- Umsetzung, Bewertung und Nachführung.
Der Mobilitätsplan bezieht sich auf die verschiedenen Fahrten:
- der Arbeitsweg der Angestellten;
- die Fahrten im Rahmen der Arbeit;
- die Dienstreisen;
- die Fahrten der Lieferanten und Besucher;
- der Warentransport.
Jeder Mobilitätsplan ist eine maßgeschneiderte Arbeit, die auf die Besonderheiten des Unternehmens, das ihn verfasst, abgestimmt ist. Er kann in Zusammenarbeit mit den Anbietern öffentlicher Verkehrsmittel und der Gemeinde erstellt werden. Bestimmte Beratungsbüros haben sich hierin spezialisiert.
Mehr Infos?
Für alle, die sich eingehender mit den Mobilitätsplänen befassen möchten:
Hier einige Aktionsbeispiele, die im Rahmen eines Mobilitätsplans umgesetzt werden können:
- Die Angestellten auffordern, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, indem Fahrradparkplätze, Duschen, Umkleideräume, usw. installiert werden. Studien haben belegt, dass Arbeiter, die mit dem Fahrrad fahren, gesünder sind und nicht so oft wegen Krankheit abwesend sind. Die Personen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, erhalten eine Fahrradprämie. Für den Arbeitgeber ist der Ankauf eines Dienstfahrrads 20 Mal günstiger als die Gewährung eines Firmenfahrzeugs. Außerdem kann man auf einem Autoparkplatz 8 Fahrräder abstellen.
- Die Arbeiter über die verschiedenen Zufahrtsmöglichkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln informieren.
- Mitfahrgelegenheiten organisieren oder die Einführung eines solchen Systems fördern, indem den Angestellten eine entsprechende Datenbank zur Verfügung gestellt wird (diese Datenbank enthält die Strecken der Angestellten, die Verkehrsmittel, die Uhrzeiten, die Häufigkeit, die verfügbaren Plätze…).
- Die Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Mitfahrgelegenheiten und des Fahrrads durch finanzielle Hilfsmittel fördern (Prämien, Entschädigungen…).
- Die Zugänglichkeit des Geländes verbessern, indem zum Beispiel ein unternehmensinterner Transportdienst eingerichtet wird.
- Gemeinsam mit den Unternehmen oder Institutionen aus der Nachbarschaft Überlegungen anstrengen, um einen gemeinsamen Dienst einzurichten.
- Den Zugang zum Unternehmen für Personen mit beschränkter Mobilität anpassen.
- Die Arbeitsorganisation anpassen, damit die Mobilitätsnachfrage gesenkt werden kann (Heimarbeit, dezentralisierte Arbeit, Anpassung der Arbeitszeiten, um die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Mitfahrgelegenheiten zu vereinfachen…).
Diese Ideen müssen natürlich an das jeweilige Unternehmen angepasst werden. Wichtig ist dabei, dass man sich der Bedeutung dieser Frage für das Klima und die Gesundheit der Männer und Frauen am Arbeitsplatz bewusst ist. Wenn man sich die richtigen Fragen stellt, bemerkt man oft, dass die alten Gewohnheiten durch neue ersetzt werden können, die gesünder für Mensch und Erde sind.