IV.
KLIMAWANDEL UND
WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE
2006 veröffentlichte der ehemalige Chefvolkswirt der Weltbank Nicolas Stern auf Wunsch der Regierung des Vereinigten Königreichs einen Bericht über die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen des Klimawandels. Das Ergebnis dieser Studie belegt, dass der Klimawandel weltweit einen Konjunkturrückgang herbeirufen könnte.
In seinem Bericht schätzt Nicolas Stern, dass der Klimawandel die Weltwirtschaft bis zu 5.500 Milliarden US-Dollar kosten wird. Das sind etwa 5 bis 20% des Welt-BIP, wenn nicht mehr, wenn die Regierungen in den 20 kommenden Jahren keine radikalen Maßnahmen ergreifen.
Aus dem Bericht geht hervor, dass jährlich schon 1% des Welt-BIP (etwa 275 Milliarden Euros) im Kampf gegen den Treibhausgasausstoß ausreichen würden, um die schlimmsten wirtschaftlichen und menschlichen Folgen des Klimawandels zu vermeiden.
Mehr Infos?
> Webseite des Stern-Berichts auf Englisch
> Zusammenfassung des Stern-Berichts auf Deutsch
Den Forschungsarbeiten zufolge müssten die Ausstöße auf 450 bis 550 ppm begrenzt werden. Diese Ziele sind aus wirtschaftlicher Sicht realistisch und umsetzbar.
Hierzu wären jedoch drei Schritte notwendig:
- Für die C02-Ausstöße entweder durch Steuern, Handelsabsprachen oder Regulierungen zur Kasse bitten;
- Die Innovation und die Verallgemeinerung von kohlenstoffarmen Technologien fördern;
- Hindernisse, die eine Verbesserung des Energieertrags hemmen, beseitigen und Privatpersonen überzeugen, individuelle Maßnahmen zu ergreifen.
Auch muss man sich mit dem Problem der Kohlendioxidkonzentrationen befassen, die nicht durch den Energieverbrauch verursacht werden (und insgesamt 1/3 darstellen), wie die Abholzung der Wälder oder die steigende Fleischproduktion. Die Politik muss starke und glaubwürdige Zeichen setzen, um den Privatsektor davon zu überzeugen zu investieren und die Privathaushalte zu überzeugen, weniger und besser zu verbrauchen.