Nachhaltigkeits-Handbuch

transib jasmin 1795

IV.
ABFALL UND
WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE

1. Kosten der Abfallverwertung

Ein Großteil der Abfälle (43%) landet heute noch auf Mülldeponien. Nur 24% werden recycelt und 33% wiederverwertet (biologisch oder energetisch).

Den Beauftragten der Abfallverwaltung bereitet die Zusammensetzung der Abfälle, die immer komplexer ist, ein regelrechtes Kopfzerbrechen. Kunststoffe, Metalle und bestimmte chemische Stoffe sind nur schwer biologisch abbaubar und setzen giftige Substanzen frei, wenn sie sich zersetzen oder verbrannt werden.

Daher muss auch die Technologie in den Abfallverarbeitungsanlagen diesem steigenden Trend folgen, um die Belastung der Umwelt und der Gesundheit des Menschen weitgehend zu vermeiden. Diese Abfallverarbeitungsverfahren sind sehr teuer. In der Wallonischen Region werden zum Beispiel im Durchschnitt 110 €/Jahr/Bewohner für die Verwaltung (Sammlung und Verarbeitung) des Haushaltsabfalls ausgegeben. Diese Verwaltungskosten können also verringert werden, wenn auch die produzierte Abfallmenge verringert wird.

2. Die Abfallverwertung: Ein Wirtschaftssektor in voller Entwicklung

Im Laufe der letzten Jahre haben sich zahlreiche wirtschaftliche Aktivitäten im Bereich der Abfallsammlung und -trennung, des Recycling und der Abfallverarbeitung entwickelt. Manchmal ermöglichen diese Aktivitäten die Entwicklung von solidarökonomischen Betrieben. Dies ist der Fall der Gebrauchtwarenläden, die Haushaltsgeräte, Möbel und weitere Haushaltsgegenstände einsammeln, reparieren und zu niedrigen Preisen weiterverkaufen.

3. Abfall als Einkommensquelle in den armen Ländern

In vielen Entwicklungsländern leben die ärmsten Bevölkerungsschichten vom Einsammeln und Recyceln von Haushaltsabfällen. Sie sortieren und sammeln die wiederverwertbaren Abfälle und verkaufen sie pro Kilo oder pro Stück an Mittelsmänner. In den chinesischen Großstädten trifft man beispielsweise viele Personen (vor allem ältere Personen, deren niedrige Rente ihnen nicht zum Leben reicht), die Plastikflaschen und andere recycelbare Abfälle aus den Mülleimern der Einkaufsstraßen in reichen Vierteln einsammeln.