Nachhaltigkeits-Handbuch

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III.
EIN NACHHALTIGER UMGANG
MIT WASSER IM UNTERNEHMEN

In erster Linie muss an Wasser gespart werden, um jede Verschwendung und jede Verunreinigung des Wassers zu vermeiden. Wasser, das nicht verbraucht wurde, muss auch nicht aufbereitet werden.

Ein Unternehmen, das sich für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser entscheidet, muss daher folgende vier Schritte befolgen:

  1. Ein Audit durchführen
  2. Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs ergreifen
  3. Maßnahmen zum Schutz oder zur Verbesserung der Wasserqualität ergreifen
  4. Maßnahmen zum Schutz der Ökosysteme und des natürlichen Wasserkreislaufs ergreifen

1. Ein Audit durchführen

Das Audit umfasst verschiedene Aspekte:

  • Informationen sammeln (Umweltgenehmigung, sektorbezogene Bedingungen, Steuerformular für abgeleitetes Abwasser, Herkunft des verbrauchten Wassers usw.). Eine gute Kenntnis des Verteilernetzes, der verwendeten Anlagen und ihres Verbrauchs, des genauen Standorts der Zähler, der Abwasserkanalisation ist dafür wichtig, so wie ebenfalls eine gute Kenntnis der Arbeits- und Herstellungsprozesse.
  • Prüfen, ob das Unternehmen seine Aktivitäten in Übereinstimmung mit der Umweltgenehmigung und den sektorbezogenen Ableitungsbestimmungen ausübt.
  • Die Aktivitäten identifizieren, in denen Wasser verbraucht wird. Den Wasserverbrauch der verschiedenen Herstellungsverfahren, Dienstleistungen, Aufgaben oder Arbeitsplätze messen.
  • Die Verunreinigungsquellen identifizieren. Die Zusammensetzung der Abwässer analysieren.
  • Die Posten identifizieren, die vorrangig zu verbessern sind, sowie die erforderlichen Verbesserungen.

Anhand des Audits kann ein Aktionsplan erstellt werden, der schrittweise umgesetzt wird, und können die eingeführten Maßnahmen evaluiert werden.

2. Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs ergreifen

2.1. Den direkten Wasserverbrauch drosseln

Ein Unternehmen, das seinen Wasserverbrauch senken möchte, muss in manchen Fällen die Produktionsverfahren, Werkzeuge, Geräte oder Maschinen durch wassersparende Alternativen ersetzen. Das bedeutet, dass in neues Material investiert werden muss. Jeden Tag werden neue Technologien entwickelt. Für einen Unternehmer ist es daher ausschlaggebend, ständig über die neuesten Entwicklungen und Technologien informiert zu sein. Dies gilt insbesondere, wenn ein neuer Maschinenankauf geplant ist oder ein neues Produktionsverfahren entwickelt werden soll. In bestimmten Fällen und für bestimmte revolutionäre Verfahren sind die möglichen Wassereinsparungen dermaßen groß, dass die Investition schnell amortisiert ist und sich lohnt, selbst wenn das alte Material noch funktioniert.

Solche Investitionen sind aber nicht immer notwendig. Manchmal genügt es, die vorhandenen Verfahren zu analysieren und die herkömmlichen Vorgehensweisen in Frage zu stellen, um mögliche Verschwendungen zu erkennen und diese durch neue Arbeitsgewohnheiten zu vermeiden.

Hier einige konkrete Handlungsbeispiele, durch die der Wasserverbrauch im Unternehmen gesenkt werden kann:

  • Die Wasserentnahmestellen, die nicht mehr in Gebrauch sind, sperren und die Leitungen entleeren, um bei Frost einem Leitungsbruch vorzubeugen.
  • Regelmäßig die Dichtheit der Kanalisationen, der Wasserentnahmestellen, der Ventile und Wasserhähne prüfen (Kontrolle von Wasserverlusten). Vorbeugende Wartungsarbeiten durchführen.
  • Wasserverluste sofort melden und reparieren.
  • Die Wasserpumpen je nach dem gewünschten Durchfluss regeln.
  • Die Brauch- und Spülwassermengen auf das Nötigste begrenzen.
  • Wenig verunreinigtes Wasser für das erste Nachspülen verwenden.
  • Die Wasch- und Spülvorgänge an den Bedarf anpassen (Qualität und Menge).
  • In Sparvorrichtungen investieren (Drosselventile, wassersparende Verfahren, Verfahren, in denen das Wasser wiederverwendet werden kann…).
  • Einen sparsamen Umgang fördern und das Personal für wassersparende Verhaltensweisen sensibilisieren.
  • Sanitäranlagen mit Regenwasser betreiben.
2.2. Den virtuellen Wasserverbrauch drosseln

In bestimmten Sektoren übersteigt der virtuelle Wasserverbrauch bei weitem den direkten Wasserverbrauch. Im Vertriebssektor zum Beispiel sind die in den verkauften Produkten enthaltenen virtuellen Wassermengen viel größer als die wenigen Liter Wasser, die zur Reinigung der Gewerbeflächen notwendig sind. Gleiches gilt für die Büroflächen, deren indirekter Wasserverbrauch durch den Einkauf von Papier und Bürozubehör in die Höhe getrieben wird.

Ein Unternehmen kann seinen Umwelteinfluss infolge des virtuellen Wasserverbrauchs auf zwei Weisen verringern:

  • Es kann die virtuelle Wassermenge, die in seinen hergestellten Produkten und seinen Dienstleistungen enthalten ist, reduzieren. Hierzu muss es sich Gedanken darüber machen, wie in jeder Etappe des Produktionsverfahrens der Verbrauch des virtuellen Wassers anhand der Wahl wasserarmer Materialien und wassersparender Verfahren reduziert werden kann.
  • Es kann die Menge des virtuellen Wassers reduzieren, die in den Produkten steckt, die es einkauft, indem es zum Beispiel recycelte Rohstoffe oder Rohstoffe wählt, in deren Herstellungsprozess weniger Wasser verwendet wurde (sich beim Hersteller erkundigen). Im Allgemeinen kann behauptet werden, dass die Stoffe, Waren und das Zubehör, die recycelt (oder aus recycelten Stoffen hergestellt) worden sind, weniger Wasser verbraucht haben, als die Produkte, die aus neuen Rohstoffen hergestellt wurden.

3. Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der Wasserqualität ergreifen

Die Produktion von Schadstoffen vermeiden. Hier einige Handlungsbeispiele:

  • Vor dem Spülen oder der Reinigung eventuelle Rückstande manuell entfernen.
  • Die bei der Produktion angefallen wiederverwendbaren Abfälle, wenn möglich wieder in die Produktion einführen.
  • Vermeiden, dass Nahrungsmittelabfälle zerkleinert und in Becken entsorgt werden.
  • Die Entsorgung von gefährlichen Produkten im Abfluss verbieten (Lösungsmittel, Öle, Farben…).
  • Die Mengen Reinigungsmittel, Dünger, Pestizide usw. weitgehend reduzieren. Die Dosierungen einhalten.
  • Umweltfreundliche Reinigungsmittel wählen.
  • Die Einführung von Reinigungsmitteln und -verfahren unterstützen, die umweltfreundlicher sind und weniger Wasser brauchen.
  • Rohstoffe, Hilfsstoffe (Nebenerzeugnisse) und Herstellungsverfahren wählen, die wenig verschmutzen und umweltfreundlich sind.
  • Sich Gedanken über Alternativen machen und einen Investitionsplan erstellen.

4. Maßnahmen zum Schutz der Ökosysteme und des natürlichen Wasserkreislaufs ergreifen

Ein Unternehmen kann über die Sparmaßnahmen und Wasserschutzvorkehrungen hinausgehen und entscheiden, die Ökosysteme und den Wasserkreislauf zu schützen. Hier einige Beispiele:

  • Die Versickerung des Regenwassers im Boden fördern. Einen wasserdurchlässigen Bodenbelag (Schutt, Lochziegel, Gitter, …) für die Außenbereiche des Firmengebäudes wählen (Parkplätze, …). Grünflächen (Rasen, Bäume, …) um das Unternehmen herum anlegen (oder erhalten).
  • Das Regenwasser auffangen und für einen allmählichen Abfluss sorgen. Einen Regenwassertank installieren. In bestimmten Fällen kann auch eine Dachbegrünung erwogen werden.
  • Die natürliche Klärung des Wassers fördern, wenn dies möglich ist. Eine Pflanzenkläranlage anlegen, um das Gebrauchtwasser aufzufangen und auf natürliche Weise aufzubereiten.